Thors größter Kampf |
Die Kämpfe, die Thor gegen das Thursenvolk führte, waren zwar schwierig,
es war aber kein Gegner dabei, den Thor nicht besiegen konnte.
Nur einen Feind gab es, der ihm überlegen war, und das war die
Midgardschlange,
die auch Jörmungand hieß und rund um die Welt im Meer lag.
Sie war, wie der Wolf Fenris, der in der Götterdämmerung
gegen Odin kämpfen und ihn töten wird,
ein Kind Lokis, das er mit der Thursin Angurboda ("Angstbringerin") gezeugt hatte
- ein Ungeheuer, das die ganze Fülle der Gefahren und lebensfeindlichen Mächte verkörperte,
die die lebendige, von den Göttern geordnete Welt, den Kosmos, bedrohten.
Dreimal trat Thor gegen sie an.
Beim ersten Mal kämpfte er gegen sie auf seiner Fahrt zu
Hymir.
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Als Köder nahm Thor den Kopf des größten Ochsen aus Hymirs Herde,
und er ruderte bis ans Ende des Meeres, dorthin, wo die Midgardschlange lag.
Als sie anbiss, musste sich Thor so fest gegen das Boot stemmen,
daß er den Boden durchtrat.
Er zog gerade den Kopf der Schlange aus dem Wasser und wollte sie mit dem Hammer erschlagen,
da konnte Hymir seine Angst nicht mehr überwinden und kappte die Angelschnur.
Die Schlange entkam. Aus Wut darüber gab Thor Hymir eine so gewaltige Ohrfeige, daß er ins Meer fiel, rettete ihn aber wieder und verlangte den Kessel. Hymir wollte aber zuerst eine Kraftprobe, die aber in Wirklichkeit eine magische Probe war. Thor sollte versuchen, den Glasbecher von Hymir zu zerschlagen. Er warf ihn zuerst gegen eine Steinsäule, doch die Säule zerbrach. Da gab ihm Tyrs Mutter den Rat, den Becher an Hymirs Kopf zu werfen. Dort, am Ursprung seiner magischen Kraft, zerbrach der Becher, und Hymir gab den Braukessel her, der so groß und schwer war, daß nur Thor ihn tragen konnte. |